Es zeigt eine für diese Brennweite charakteristisch gewölbte Frontlinse mit einer angedeuteten, tulpenförmigen Streulichtblende, der Schutzdeckel wird satt darübergestülpt. Die hochwertige Verarbeitung aller Komponenten und die Materialwahl wirken gleichsam edel und professionell, die Einstellung von Blende und Entfernung bietet ein Höchstmaß an Präzision. Kurz gesagt: Das Heliar liegt richtig gut in der Hand.
Die Anfangsblende ist eher defensiv gewählt, erlaubt dafür aber ein entschieden offenblendiges Arbeiten ohne Kompromisse. Verzeichnung und Vignettierung sind ein Fremdwort, unscharfe Bilder ebenso. Der kurz gehaltene Schneckengang lässt sich tadellos einstellen, die Nahgrenze von 30 cm zur Sensorebene ermöglicht auch Aufnahmen aus kurzen Abständen mit einer – auf Wunsch – weit ausgedehnten Schärfeebene. Bis Blende F/22 könnt Ihr das Heliar abblenden, zehn Lamellen sorgen für eine kreisrunde Öffnung. Das selektive Blendenkontrollsystem macht die feine Festbrennweite auch für Videografen außerordentlich interessant.
Die Balance aus Kamera und Objektiv ist so perfekt, dass auch längere Verschlusszeiten verwacklungsfrei aus der freien Hand gehalten werden können. Selbst wenn die Kamera wie hier am weit über dem Kopf des Fotografen ausgestreckten Arm gehalten wird, erleichtert die gute Balance scharfe Bildergebnisse. Durch die Klarheit und die lebendigen Farben wirkt unser Motiv extrem plastisch und dynamisch, auch ohne übermäßig gekrümmte Linien an den Bildrändern. Ganz gleich ob nahezu ohne oder im grellen Gegenlicht, das Hyper Wide Heliar 10 mm F/5,6 macht eine hervorragende Figur und versorgt den Sensor Deiner Kamera mit detailreichen Bildergebnissen mit viel Potenzial in den Tiefen wie in den Lichtern.